Manchmal fängt man Fische, wie zum Beispiel Rotaugen oder Barsche, die mit kleinen schwarzen Flecken behaftet sind. Bei diesen Punkten handelt es sich um kleine Beulen, die direkt unter der Fischhaut liegen. Darin befinden sich kleine, parasitäre Fadenwürmer, sogenannte Nematoden.
Die Rundwürmer befallen in ihrem Entwicklungszyklus mehrere verschiedene Tierarten; einerseits Fische, aber auch Vögel und Schnecken. In den verschiedenen Stadien ihrer Entwicklung sind sie in verschiedenen Wirten zu finden.
Wenn ein befallener Fisch von einem fischfressenden Vogel wie Kormoran, Gänsesäger oder Haubentaucher gefressen wird, wachsen die parasitären Würmer im Vogel weiter und legen dort winzige Eier ab. Diese landen durch den Kot des Vogels im Wasser.
Aus den Eiern schlüpfen dann Larven, die innerhalb kurzer Zeit einen neuen Wirt finden müssen, um zu überleben – meist sind das zum Beispiel Wasserschnecken. Nach einiger Zeit verlassen die Nematoden die Schnecke und machen sich auf die Suche nach einem Fisch, in dem sie nisten können.
Ziel der Nematoden sind Eingeweide und bei starkem Befall auch Muskelfleisch und Fischhaut.
Dort werden sie in einer Zyste eingekapselt, wodurch die markanten schwarzen Flecken entstehen. Nematoden können jahrelang innerhalb einer solchen Zyste überleben – deshalb sind große Fische manchmal vollständig mit den schwarzen Flecken bedeckt.
Der luxemburgische Sportfischerverband F.L.P.S. fordert seit langen eine Reduzierung des Wasservogelbestandes und wird nicht müde auf das Problem aufmerksam zu machen. Besonders in den Seen bei Remerschen und Echternach sowie an Sauer und Mosel ist eine offensichtliche Überpopulation gegeben.
Diese Überbevölkerung ist eine tickende Zeitbombe und das festgestellte vermehrte Auftreten der Parasiten ist nur ein Anzeichen.
Seit langem sind die Salmonidenbestände in der Sauer so gut wie ausgerottet, und auch der jährliche Fischbesatz mit dem Geld der Angler dient sozusagen nur noch der Ernährung der fischfressenden Wasservögel.
Hinzu kommt, dass auch die sozusagen harmlosen Enten und Gänse Fisch und Fischfleisch fressen, wenn sie dazu Gelegenheit haben, demnach ist die extreme Ausbreitung der Nil und Kanadagänse ebenfalls äußerst schädlich für den Fischbestand.
Dabei wird das Problem von den Verantwortlichen in den Ministerien nicht einmal geleugnet. Die gleichen Ministerien, die dafür sorgen, dass invasive Muscheln, Bisamratten, Krebse zb aus den Baggerweihern in Remerschen und an der Our mehr oder weniger klammheimlich gefangen und entsorgt werden, trauen sich nicht an die Vogelinvasion heran. Groß ist die Polemik bei Wildschwein und Wild wenn es um den Wald geht, aber was unter Wasser passiert interessiert niemanden...außer den Anglern. Wie groß wäre die Entrüstung, wenn tatsächlich eines Tages Jagd auf die auch so putzigen Nilgänse, Kormorane oder Gänsesäger gemacht werden würde?
Man kann nur hoffen, dass der neue Umweltminister Serge Wilmes mehr Mut beweist und endlich handelt.
Grundsätzlich kann Fisch, der von Nematoden oder anderen Parasiten befallen ist, zu einer Gefahr für den Menschen werden. Vor allem der Verzehr von unbehandeltem Fisch kann zu einer Übertragung der Parasiten auf den Menschen führen. Oft sind gesundheitliche Schäden (zum Beispiel im Magen-Darm-Bereich) die Folge. Ist Fisch eindeutig von Parasiten verseucht, darf er natürlich auf keinen Fall in den Handel gelangen! Um das zu verhindern, führen Hersteller beispielsweise Sichtkontrollen durch.
Fängt man selbst einen Fisch, der von Nematoden befallen ist, muss man ihn jedoch nicht unbedingt entsorgen. Durch Kochen oder Braten lässt sich die Gefahr durch die Parasiten minimieren. Die Würmer sterben durch die hohen Temperaturen ( 70 Grad ) während der Zubereitung ab. Man kann gut durchgebratenes oder gegartes Fischfleisch also ohne Gefahr essen. Bei Gerichten, die rohen Fisch enthalten (Sushi) wird geraten, den Fisch vor der Zubereitung mindestens 24 Stunden bei -20°C zu lagern. Auf diese Weise sterben die Parasiten ebenfalls ab. Die im Muskelfleisch eingekapselten Würmer sind bei Durchlichtung der Filets gut erkennbar und sollten großflächig ausgeschnitten werden.
Es ist in der Wissenschaft wenig umstritten, dass Vögel zu den Hauptüberträgern von Krankheiten beitragen. Zu hoffen ist, dass die Tierschutzverbände einsehen, dass es einer Korrektur durch den Menschen bedarf. So wären sie gut beraten auch im Interesse der Vogelschar einer Reduzierung zustimmen, ansonsten werden Krankheiten, Parasiten und Seuchen das übrige tun, mit schlimmen Folgen für die Tiere und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch für Homo Sapiens.
Der Nematoden Befall bei Fischen stellt eine potenzielle Gefahr dar, die Angler und Fischliebhaber im Blick behalten sollten. Die sichtbaren schwarzen Flecken auf dem Schuppenkleid oder die mit bloßem Auge erkennbaren Würmer im Muskelfleisch nach dem Filetieren sind ein Warnsignal. Durch präventive Maßnahmen und sichere Zubereitung können Risiken minimiert werden. Eine verstärkte Forschung und Überwachung sind entscheidend, um das Ausmaß des Befalls besser zu verstehen und geeignete Maßnahmen zur Erhaltung der Fischgesundheit zu entwickeln.
Unsererseits wurde das Wasserwirtschaftsamt über den Befall informiert, es bleibt spannend.
FLPS Section Ecologique
Claude Strotz
Foto: Rischard Alain